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IACM-Informationen vom 02. September 2000

USA: Zentrum für medizinische Cannabisforschung an der Universität von Kalifornien

Ärzte der Abteilungen der Universität von Kalifornien in San Francisco und San Diego kündigten am 29. August an, dass sie ein wissenschaftliches Forschungszentrum für die medizinische Anwendung von Marihuana einrichten werden. Das neue Zentrum für medizinische Cannabisforschung, das seinen Standort in San Diego haben soll, wird im ersten Jahr mit staatlichen Geldern in Höhe von 3 Millionen US-Dollar gefördert.

Das Geld wird kontrollierte Studien finanzieren, in denen untersucht werden soll, ob die Droge sicher und wirksam bei der Linderung von Nebenwirkungen starker Aids-Medikamente und Mittel der Krebs-Chemotherapie ist. Einer der Co-Direktoren des Zentrums wird Dr. Donald Abrams sein, Professor für Medizin an der Universität von Kalifornien in San Francisco.

Nach Angaben von Abrams sollen die ersten Studien nicht nur mit Krebs- und Aids-Patienten durchgeführt werden, sondern auch die Effekte auf Spastik und Zittern bei der Multiplen Sklerose untersuchen. Das erforderliche Marihuana für die Forscher wird vom Nationalen Institut für den Drogenmissbrauch bereitgestellt werden.

(Quelle: San Francisco Chronicle vom 30. August 2000)

Wissenschaft: THC-Abkömmling CT-3 sicher in klinischer Phase-I-Studie

Eine klinische Phase-I-Studie hat gezeigt, dass die Verwendung von CT-3 durch den Menschen sicher ist. CT-3 ist ein synthetischer Abkömmling des wichtigsten nicht-psychoaktiven sauren Stoffwechselproduktes (11-COOH-THC) von THC (Tetrahydrocannabinol).

Die Studie am Menschen wurde vom Aster Clinical Research Center in Paris durchgeführt, nachdem Atlantic von der U.S. Gesundheitsbehörde die Erlaubnis zur Durchführung klinischer Forschung mit der Substanz erhalten hatte. In der Studie sollte herausgefunden werden, ob CT-3 in drei verschiedenen Dosierungen psychogene Effekte bei Patienten hat.

Atlantic entwickelt CT-3 als eine Alternative zu nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten. Vorrausgegangene Zell- und Tierversuche hatten gezeigt, dass CT-3 schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften in Mikrogramm-Dosierungen aufweist und dabei keine Nebenwirkungen auf das zentrale Nervensystem oder den Magendarmtrakt verursacht. Das macht CT-3 zu einem attraktiven Kandidaten für die Entwicklung als schmerz- und entzündungshemmendes Mittel ohne die wichtigsten Nebenwirkungen der zur Zeit gebräuchlichen entzündungshemmenden Medikamente wie Aspirin, Ibuprofen und Indomethazin.

"Das Medikament verursachte keine unerwünschten Wirkungen und die Blutwerte bewegten sich auf einem optimalen Niveau. Dieses Ergebnis zeigt, dass das Medikament Schmerzen sicher und zuverlässig bei Patienten lindern wird," erklärte Dr. Joseph Rudick von Atlantic. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Phase-I-Studien in Frankreich in diesem Sommer will Atlantic in den Vereinigten Staaten Phase-I/II-Studien bei Schmerzen und Entzündungen durchführen.

(Quelle: PRNewswire vom 28. August 2000)

USA: Oberster Gerichtshof stoppt die Verteilung von Marihuana in Kalifornien

Am 29. August setzte der Oberste Gerichtshof der USA die Anordnung des Bundesrichters Charles Breyer in San Francisco außer Kraft, die es der Oakland Cannabis Buyer's Cooperative gestattet hätte, Marihuana für medizinische Zwecke zu verteilen. Der Gerichtshof stimmte mit 7 zu 1 Stimmen für den Antrag der Clinton-Regierung und hob die Anordnung von Richter Breyer auf.

Die kalifornischen Befürworter der Verteilung von Marihuana für therapeutische Zwecke zeigten sich unbeeindruckt. "Dies ist nur ein kleiner Stein auf unserem Weg," erklärte Jeff Jones, der Vorsitzende der Oakland Kooperative. "Eigentlich geht es vor allem darum, dass das Gericht unseren Fall überprüfen wird. Wir sind zuversichtlich, dass sich unsere Beweisführung durchsetzen wird."

Am 17. Juli entschied Bezirksrichter Breyer, dass die Kooperative kranke Menschen, wie etwa AIDS- und Krebs-Patienten, mit Marihuana versorgen dürfe, denen ansonsten "körperlicher Schaden drohe". Breyer ordnete an, dass die Oakland Kooperative Marihuana an schwerkranke Patienten verteilen dürfe.

Der Oberste Gerichtshof setzte die Anordnung Breyers bis zur endgültigen Entscheidung der Berufungsverhandlung vor dem U.S. Berufungsgericht in San Francisco und weiteren Anordnungen der Richter außer Kraft. Richter Paul Stevens war der Einzige, der anderer Meinung war. Er erklärte, das Justizministerium "hätte versäumt nachzuweisen, dass die Verweigerung, notwendige Medikamente an ernsthaft erkrankte und sterbende Patienten zu verteilen, dem öffentlichen Interesse diene".

(Quelle: Reuters vom 29. und 30. August 2000, AP vom 29. August 2000)

Kurzmeldungen

USA:
Die jährliche Übersicht der Regierung über den Drogenmissbrauch zeigt, dass der Marihuanakonsum bei Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren von 13,8 Prozent in 1998 auf 16,4 Prozent in 1999 zunahm, während der Konsum bei Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren von 8,3 Prozent in 1998 auf 7,0 Prozent in 1999 abnahm. (Quelle: NORML vom 31. August 2000).

Deutschland:
Noch zwei Wochen bis zum Treffen der IACM bei der Biorohstoff Hanf 2000 in Wolfsburg.
www.biorohstoff-hanf.de

Blick in die Vergangenheit

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Vor zwei Jahren

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