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IACM-Informationen vom 08. Februar 2014

Wissenschaft/Mensch: Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum, nicht jedoch Cannabiskonsum mit häuslicher Gewalt

Alkohol erhöht die Wahrscheinlichkeit für Gewalt zwischen Partnern, nicht jedoch Cannabiskonsum. Dies legen Studien, die an der Universität von Tennessee in Knoxville (USA) durchgeführt wurden, nahe. Zwei Studien unter College-Studenten ergaben, dass Männer (n = 67) unter dem Einfluss von Alkohol wahrscheinlicher körperliche, psychische oder sexuelle Aggressionen gegen ihre Partner ausüben, nicht jedoch Männer unter dem Einfluss von Cannabis. Frauen (n = 173) waren ebenfalls mit einer größeren Wahrscheinlichkeit unter dem Einfluss von Alkohol körperlich und psychisch aggressiv, allerdings waren sie im Gegensatz zu den Männern unter dem Einfluss von Cannabis ebenfalls wahrscheinlicher psychisch aggressiv.

Diese Studien zählen zu den ersten, die den Zusammenhang zwischen Alkohol- und Cannabiskonsum und Gewalt zwischen intimen Partnern bei College-Studenten untersuchten. Die beiden Studien wurden mit männlichen und weiblichen Studenten durchgeführt, die mindestens 18 Jahre alt waren, seit mindestens einem Monat eine Beziehung hatten, die mindestens zwei Tage pro Woche mit einem persönlichen Kontakt verbunden war, und die im vorausgegangenen Monat Alkohol konsumiert hatten. Die Teilnehmer füllten über einen Zeitraum von 90 Tagen einmal täglich ein Online-Tagebuch aus.

Research finds link between alcohol use, not pot, and domestic violence

Shorey RC, Stuart GL, Moore TM, McNulty JK. The Temporal Relationship Between Alcohol, Marijuana, Angry Affect, and Dating Violence Perpetration: A Daily Diary Study With Female College Students. Psychol Addict Behav, 25. November 2013 [im Druck]

Shorey RC, Stuart GL, McNulty JK, Moore TM. Acute alcohol use temporally increases the odds of male perpetrated dating violence: a 90-day diary analysis. Addict Behav 2014;39(1):365-8.

Kurzmeldungen

Uruguay: Präsident für Friedensnobelpreis nominiert
José Mujica wurde von mehreren Gruppen für den diesjährigen Friedensnobelpreis vorgeschlagen, darunter von Mitgliedern seiner politischen Partei, der Frente Amplio, sowie vom Schildower Kreis, einer deutschen Nichtregierungsorganisation, und dem Drugs Peace Institut, eine holländische NGO. Die Unterstützer von Präsident Mujica heben seine Pionierarbeit bei der Legalisierung der durch die Regierung kontrollierten Produktion von Cannabis und seines Verkaufs an registrierte Konsumenten als den Hauptgrund für die Normierung hervor.
Huffington Post vom 5. Februar 2014

USA: Die Bürger von Florida werden über die Legalisierung von medizinischem Cannabis abstimmen
Der oberste Gerichtshof von Florida nahm eine Initiative an, die die Legalisierung von medizinischem Cannabis auf den Stimmzettel vom November bringen wird. Die Petition überstieg die 683.000 Unterschriften, die benötigt werden, um sie auf den Stimmzettel zu bringen, was bedeutet, dass die Gesetzesinitiative alle rechtlichen Hürden überwunden hat.
Reuters vom 27. Januar 2014

Deutschland: Cannabisaktivist Georg Wurth gewinnt eine Million EURo
Cannabisaktivist Georg Wurth vom Deutschen Hanf Verband hat eine Millionen EURo für die Ausweitung der Legalisierungsaktivitäten der Gruppe in einer deutschen TV-Sendung (Millionärswahl) gewonnen. Die Millionärswahl war ein Reality-Fernsehprogramm, wo Wettbewerber in einem mehrstufigen Prozess der Auswahl gegen einander antraten, um am Ende zu sehen, welche Idee den größten Zuspruch enthielt. Der Gewinner wurde durch die Zuschauer ermittelt.
Stopthedrugwar.org vom 26. Januar 2014

USA: Erste medizinische Cannabisverteilungsstellen in Massachusetts
Massachusetts hat 20 Verteilungsstellen, die Cannabis für medizinische Zwecke anbauen und verkaufen werden, Lizenzen erteilt. Dies erklärte das Gesundheitsministerium. Massachusetts zählt zu den 20 Staaten in den USA, die Gesetze verabschiedet haben, nach denen Bürger Cannabis für medizinische Zwecke verwenden dürfen. Die meisten dieser Staaten bauen wie in Massachusetts noch Netzwerke zur Verteilung auf.
Reuters vom 31. Januar 2014

Wissenschaft/Mensch: THC kann verschiedene Arten von Wirkungen verursachen
Bei Forschung mit 217 Teilnehmern, die an 10 verschiedenen Studien teilnahmen, wurden drei verschiedene Klassen von THC-Wirkungen ermittelt: Wahrnehmung, Entspannung und Dysphorie. Wenig überraschend war der Aspekt des High-Gefühls der sicherste zur Vorhersage des THC-Effekts. Es wurden mittels verschiedener statistischer Verfahren drei verschiedene Cluster ermittelt, die das Spektrum der subjektiven THC-Wirkungen widerspiegeln. Sie bestehen aus "Zeit", "Gedanken" und "High" ("Wahrnehmung"), "schläfrig", „benommen“, "geistig verlangsamt" und "träumerisch" ("Entspannung") und "Stimmen", "Bedeutung" und "verdächtig" ("Dysphorie").
Zentrum für Humane Drogenforschung, Leiden, Niederlande.
Kleinloog D, et al. Int J Methods Psychiatr Res, 5. Februar 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Zellen: Warum die Aktivierung des CB1-Rezeptors eine Bronchienerweiterung verursacht
Die Aktivierung des CB1-Rezeptors scheint die Hemmung der Kontraktion der menschlichen Bronchien durch Acetylcholin zu hemmen. Die Autoren schrieben, dass "diese Eigenschaft die akute Bronchienerweiterung durch das Rauchen von Marihuana erklären könnte".
Laboratoire de Pharmacologie Respiratoire UPRES EA220, Hôpital Foch, Suresnes, Frankreich.
Grassin-Delyle S, et al. Br J Pharmacol, 28 Januar 2014 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Die analgetischen Wirkungen von Crotalphin werden zum Teil durch CB2-Rezeptoren vermittelt
Crotalphin ist ein schmerzlinderndes Peptid der Klapperschlange, das trotz seiner Opiat ähnlichen Aktivität keine charakteristischen Nebenwirkungen von Opioiden verursacht. Neue Forschung mit Ratten zeigt, dass eine CB2-Rezeptoraktivierung an den Crotalphin-Wirkungen beteiligt ist.
Laboratório Especial de Dor e Sinalização, Instituto Butantan, São Paulo, Brasilien.
Machado FC,et al. Br J Pharmacol 2014;171(4):961-72.

Wissenschaft/Zellen: Die Zahl der CB2-Rezeptoren ist bei rheumatoider Arthritis in bestimmten Zellen der Gelenke erhöht
Auf der Oberfläche bestimmter Gelenkzellen (Fibroblast-ähnlichen Synoviozyten) von Patienten mit rheumatoider Arthritis ist die Zahl der CB2-Rezeptoren erhöht. Entzündungsfördernde Substanzen erhöhen die Zahl der CB2-Rezeptoren, die ihrerseits die Produktion entzündungsfördernder Zytokine reduzieren. Die Autoren folgerten, dass diese "Daten nahe legen, dass der CB2-Rezeptor ein potentieller therapeutischer Angriffspunkt für die RA darstellt".
Klinik für Rheumatologie, Guanghua-Krankenhaus von Shanghai, China.
Gui H, et al. Rheumatology (Oxford), 17. Januar 2014 [im Druck]

Blick in die Vergangenheit

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