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IACM-Informationen vom 01. Januar 2011

Israel: Razzia durch die Polizei in einer Verteilungsstelle für medizinischen Cannabis in Tel Aviv

Nach einem Bericht der Jerusalem Post führte die Polizei am 15. Dezember eine Razzia in einem Verteilungszentrum für Cannabis in Tel Aviv durch. Die Polizei erklärte, sie vermute, dass eine erhebliche Menge der Droge an kriminelle Organisationen, die sich falsche Rezepte besorgt haben, abgegeben wurde. Dutzende von Behinderten und Schwerkranken protestierten am 19. Dezember vor dem Gebäude von Rehov Ibn Gvirol, das durch Tikkun Olam betrieben wird, gegen die Razzia. Die Polizei verhaftete zwei Manager der Verteilungsstelle und hielt sie wegen des Verdachts auf illegalen Drogenhandel mehrere Stunden für ein Verhor fest. Shai Meir, Sprecher von Tikkun Olam, der größte Lieferant für medizinischen Cannabis des Landes, erklärte im Hauptquartier der Organisation in einem Appartement im Norden von Tel Aviv gegenüber Reportern, dass die Polizeiaktionen gegen die Klinik und ihre Patienten vor allem jene schädigt, die eine medizinische Behandlung benötigen.

"Die Überschrift lautet, dass die einzigen, die als Ergebnis aus der Polizeiaktion leiden müssen, die Patienten sind", erklärte Meir. Dutzende von Patienten, viele von ihnen in Rollstühlen, forderten, ihre monatlichen Dosen an einer behelfsmäßigen Abgabestelle, die am Sonntag im Hinterhof des Appartments eingerichtet worden war. Viele ihrer Patienten konnten keinen Cannabis erhalten, nachdem Tikkun Olam seine Tore nach der Polizei-Razzia geschlossen hatte, und am Sonntagnachmittag war der Hinterhof voller Patienten, die ihre Rezepte und Ausweiskarten zeigten.

Mehr unter:
www.jpost.com/Health/Article.aspx?id=200176

(Quelle: Jerusalem Post von 20. Dezember 2010)

Kurzmeldungen

Spanien: Cannabisklubs
Die Zahl von Cannabisklubs, die nur von Mitgliedern betreten werden dürfen, nimmt in Spanien zu. Die Konsumenten nutzen das Gesetz, das den Cannabiskonsum in Privatsräumen erlaubt. Der geräumige Paracuellos de Jarama-Klub in einer Kleinstadt in der Nähe von Madrid, in einem früheren Restaurant, ist mit einer Bar, einer Küche, Billard-Tischen und Fernsehschirmen ausgestaltet. Der Präsident des Klubs, Pedro Alvaro Zamora erklärte: "Dies ist nicht Amsterdam. Dies ist kein Coffee-Shop. Dies ist unser Klub-Haus und es ist ein privater Ort." Es ist der am besten ausgestattete der bis zu 40 Cannabisklubs, die in Garagen und Hinterzimmern in Spanien entstanden sind, seit Cannabiskonsumenten herausfanden, dass die Gesetze, die es illegal machen, in der Öffentlichkeit zu konsumieren, nicht auf private, auf Mitglieder beschränkte Klubs anwendbar sind. (Quelle: The Guardian vom 28. Dezember 2010)

USA: Neumexiko
Es wurden Veränderungen für das medizinische Cannabisprogramm in Neumexiko angekündigt, inklusive Gebühren für Cannabisproduzenten zwischen 5000 und 30.000 US-Dollar (etwa 3700 bis 22.000 EUR). Das Gesundheitsministerium stimmte zudem zu, weitere acht Lizenzen für den Anbau zu erteilen, was die Zahl der Anbauer auf 25 erhöht, und den Anbauern die Produktion von 150 reifen Pflanzen und Sätzlingen zu erlauben. Nach früheren Regelungen lag die Grenze bei 95 Pflanzen. (Quelle: www.bloomberg.com vom 17. Dezember 2010)

USA: Colorado
Für Colorado sind strengere Regeln bei der medizinischen Verwendung von Cannabis geplant. Sie sollen früh in diesem Jahr verabschiedet werden und benötigen keine Zustimmung des Gesetzgebers. Colorado wird vorgeben, wie Anbauer ihre Cannabispflanzen ziehen dürfen und wie die Droge an die 116.000 Patienten des Landes, die Cannabis verwenden dürfen, verkauft werden kann. (Quelle: Associated Press vom 17. Dezember 2010)

Wissenschaft: Schmerzen
Nach Forschung an der Universität von Calgary (Kanada) reduzierte die örtliche Gabe des Endocannabinoid-Abbauhemmers URB597 die Schmerzen in zwei Tiermodellen für Arthritis. URB597 wurde in die betroffenen Gelenke von Meerschweinchen gespritzt. Die Wirkungen waren durch den CB1-Rezeptor vermittelt. (Quelle: Schuelert N, et al. Pain, 23. Dezember 2010 [im Druck])

Wissenschaft: Leber- und Gehirnschaden
Nach Wissenschaftlern aus Griechenland und Israel verbessert das natürliche Cannabinoid CBD (Cannabidiol) die Gehirn- und Leberfunktion in einem Tiermodell für Gehirnschäden (Enzephalopathie), die durch ein Leberversagen verursacht wurden. (Quelle: Avraham Y, et al. Br J Pharmacol, 23. Dezember 2010 [im Druck])

Wissenschaft: Fibrose der Haut
Nach Forschung der Universität von Siena (Italien) reduzierte das synthetische Cannabinoid WIN55,212-2 die Fibrose der Haut in einem Tiermodell der Sklerodermie. Die Fibrose der Haut wurde durch lokale Injektionen von Bleomycin bei Mäusen induziert. Die Autoren stellten fest, dass das Cannabinoid "in der Lage ist, einer Hautfibrose in einem Mausmodell der Sklerodermie vorzubeugen". (Quelle: Balistreri E, et al. Ann Rheum Dis, 21. Dezember 2010 [im Druck])

Wissenschaft: Übergewicht
Nach Forschung an der Universität von Gdansk (Polen) verringerte Cannabidiol (CBD) die Zunahme des Körpergewichts bei Ratten in einer dosisabhängigen Art und Weise. Dieser Effekt war zumindest zum Teil durch den CB2-Rezeptor vermittelt. (Quelle: Ignatowska-Jankowska B, et al. Neurosci Lett, 17. Dezember 2010 [im Druck])

Wissenschaft: Blasenentleerung
Nach Wissenschaftlern aus Schweden, Deutschland und den USA verbesserte der selektive CB2-Rezeptoragonist Cannabinor die Entleerung der Blase bei Ratten mit einer partiellen Verengung der Harnröhre. Sie schlossen daraus, dass "eine selektive Aktivierung des Cannabinoid-2-Rezeptors ein neues Prinzip zur Ermöglichung einer verbesserten Blasenfunktion nach einer partiellen Obstruktion der Harnröhre darstellt". (Quelle: Gratzke C, et al. J Urol, 18. Dezember 2010 [im Druck])

Wissenschaft: Prostatakrebs
Nach Forschung an der medizinischen Fakultät der Universität von Wisconsin in Milwaukee (USA) zeigte das Endocannabinoid Noladinäther anti-proliferative Wirkungen bei Prostata-Karzinomzellen. Diese Wirkung war nicht durch Cannabinoidrezeptoren vermittelt. (Quelle: Nithipatikom K, et al. Prostaglandins Other Lipid Mediat, 15. Dezember 2010 [im Druck])

Blick in die Vergangenheit

Vor einem Jahr

Vor zwei Jahren

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