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IACM-Informationen vom 13. Februar 2010

USA: Der Staat Colorado versucht, die Empfehlung von Cannabis durch Ärzte zu beschränken

Überrascht von der schnellen Zunahme der Zahl der registrierten Patienten für medizinischen Cannabis im Staat stimmte der Senat von Colorado am 1. Februar mit überwältigender Mehrheit für neue Beschränkungen für Ärzte, die Empfehlungen für medizinischen Cannabis abgeben. Der Senat stimmte mit 34 zu 1 für die Gesetzesvorlage. Sie soll verhindern, dass Ärzte Empfehlungen innerhalb von Abgabestellen, die medizinischen Cannabis verkaufen, ausstellen. Sie verlangt zudem, dass Ärzte die Krankengeschichte einer Person überblicken und eine vollständige Untersuchung durchführen, bevor sie empfehlen, dass sie ein legaler Konsument von medizinischem Cannabis wird. Personen im Alter zwischen 18 und 21 Jahren würden die Erlaubnis durch zwei Ärzte benötigen, was bereits für Patienten unter 18 verlangt wird. Die Gesetzesvorlage geht nun zum staatlichen Repräsentantenhaus.

Eine andere Gesetzesvorlage, die für eine größere Überwachung der Hunderten von Abgabestellen, die in Colorado vor allem im letzten Jahr eröffnet haben, sorgen soll, wurde ebenfalls jüngst vorgestellt. Die Zahl der Personen, die Karten für medizinischen Cannabis erhalten haben, hat im letzten Jahr stark zugenommen. Die Zahl der Abgabestellen hat ebenfalls stark zugenommen, und der Gesetzgeber befürchtet, dass einige zu eng mit Ärzten zusammenarbeiten, um Freizeitkonsumenten die Möglichkeit zu geben, legale medizinische Cannabiskonsumentinnen zu werden. Etwa 17.000 Personen haben bisher ihre Ausweiskarten für medizinischen Cannabis vom Staat erhalten und weitere etwa 20.000 haben sie beantragt und warten auf eine Genehmigung.

Mehr unter:
- www.dailycamera.com/state-west-news/ci_14299431
- stopthedrugwar.org/chronicle/619/colorado_medical_marijuana_regulations_bill_passes_senate_doctors
- www.summitdaily.com/article/20100203/NEWS/100209931&parentprofile=search

(Quellen: Associated Press vom 29. Januar 2010, Drug War Chronicle vom 5. Februar 2010, Summit Daily News vom 3. Februar 2010)

Kurzmeldungen

Kanada: Symposium
Das CCIC (kanadisches Konsortium zur Untersuchung der Cannabinoide) lädt zur Teilnahme an einem Symposium zu Cannabinoiden und Schmerzen am 28. August 2010 nach Montreal (Kanada) ein. Es ist ein offizielles Satellitensymposium des 13. Welt-Schmerzkongresses. Zu den Referenten zählen Donald Abrams, Pierre Beaulieu, Vincenzo Di Marzo, Matthew Hill, Andrea Hohmann, Jason McDougall, Roger Pertwee und Mark Ware. Der Einsendeschluss für Abstracts ist der 1. März. Mehr Informationen unter: www.ccic.net/symposium. (Quelle: CCIC)

Deutschland: Workshop
Prof. Andreas Zimmer von der Universität Bonn und Prof. Beat Lutz von der Universität Mainz laden vom 18. bis 19. Juni 2010 nach Bonn zu einem Workshop zu "Das Endocannabinoidsystem: Von der Physiologie zur Pathophysiologie" ein. Der Einsendeschluss für Abstracts ist der 31. März 2010. Zu den Referenten zählen Itai Bab, Markus Leweke, Benjamin F. Cravatt, Pal Pacher, Manuel Guzman, Olga Valverde, Istvan Katona und Hanns Ulrich Zeilhofer. Mehr Informationen unter: www.cannabinoid2010.uni-bonn.de. (Quelle: Andreas Zimmer)

Wissenschaft: Wirkung der Cannabisgesetzgebung
Gesetze gegen die Cannabisverwendung waren nicht in der Lage, den Konsum in der Welt zu reduzieren, und haben zu politischen Maßnahmen geführt, die aufdringlich, sozial spaltend und teuer sind. Dies stellte eine internationale Gruppe von Experten für Drogenpolitik fest. In einem neuen Buch, das die Cannabispolitik untersucht, erklärten die Experten, dass die Droge zwar einige Konsumenten schädige, sie jedoch nur eine mäßig große Wirkung auf die Gesellschaft habe. Das Buch mit dem Titel "Cannabis Policy: Moving Beyond Stalemate" ["Cannabispolitik: Wege aus der Sackgasse"] wurde von der britischen Oxford University Press und der Beckley Foundation veröffentlicht. (Quelle: Reuters vom 26. Januar 2010)

Wissenschaft: THC und Haloperidol
In einer klinischen Studie am Zentrum für menschliche Drogenforschung in Leiden (Niederlande) wurden die Wirkungen des antipsychotischen Medikaments Haloperidol auf THC-Wirkungen untersucht. 35 gesunde Teilnehmer erhielten THC, Haloperidol oder eine Kombination. Die Studie zeigte, dass Haloperidol psychoseähnliche Wirkungen, die durch THC ausgelöst wurden, reduzierte, jedoch nicht das High-Gefühl. (Quelle: Liem-Moolenaar M, et al. J Psychopharmacol, 8. Februar 2010 [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck])

Wissenschaft: Karies
Nach einer Studie an der Universität Zürich (Schweiz) wiesen Cannabiskonsumenten kein höheres Risiko für die Entwicklung von Karies als Tabakkonsumenten auf. Allerdings war die Verwendung von Cannabis mit einer geringeren Frequenz täglichen Zähneputzens und einem höheren Konsum an zuckerhaltigen Getränken assoziiert. (Quelle: Schulz-Katterbach M, et al. Schweiz Monatsschr Zahnmed 2009;119(6):576-83.)

Wissenschaft: Nachweis von THC
In einer Studie an der Universität Bern (Schweiz) mit 12 Personen, die eine Cannabiszigarette mit 70 mg THC rauchten, wurden THC-Maximalkonzentrationen und seine Nachweisbarkeitsdauer analysiert. THC und THC-COOH waren im Urin bis zu 2-8 bzw. 48-120 Stunden lang nachweisbar. (Quelle: Brenneisen R, et al. Anal Bioanal Chem, 30. Januar 2010 [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck])

Wissenschaft: Morbus Alzheimer
Nach Forschung an der Universität von British Columbia (Kanada) war die Verwendung eines Cannabinoids (HU210) in einem Mausmodell des Morbus Alzheimer nicht mit einem verbesserten Therapieergebnis verbunden. (Quelle: Chen B, et al. Curr Alzheimer Res, 31. Dezember 2009 [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck])

Blick in die Vergangenheit

Vor einem Jahr

Vor zwei Jahren

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Die 12. IACM-Konferenz zu Cannabinoiden in der Medizin wird am 20. und 21. Oktober 2022 zusammen mit der Schweizerischen SSCM in Basel/Schweiz stattfinden.

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