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IACM-Informationen vom 28. April 2001

Spanien: Katalanisches Parlament einstimmig für medizinische Verwendung von Cannabis

Am 25. April beschloss das Parlament der spanischen autonomen Region Katalonien einstimmig, die Regierung in Madrid aufzufordern, die medizinische Verwendung von Cannabis zu legalisieren. Der Initiator dieses Beschlusses war Agata, eine katalanische Organisation von Frauen mit Brustkrebs. Seit fünf Jahren fordert Agata einen legalen Zugang zu Cannabis für Patienten, die an Nebenwirkungen der Chemotherapie leiden.

Die Resolution des Parlaments besagt, dass die Regierung, "alle notwendigen administrativen Maßnahmen ergreifen [soll], die die therapeutische Verwendung von Cannabis erlauben." Sie besagt, dass die therapeutischen Eigenschaften von Cannabis "seit Tausenden von Jahren" bekannt sind, und dass wissenschaftliche Studien seinen Nutzen bei verschiedenen Erkrankungen gezeigt haben, darunter Krebs, multiple Sklerose und Epilepsie.

Alle Parteien des katalanischen Parlaments drängten den Kongress in Madrid, den im Regionalparlament erzielten politischen Konsens zu übernehmen. Caterina Mieras von der PSC (Sozialistische Partie von Katalonien) erklärte, dass wissenschaftliche Studien gezeigt hätten, dass Cannabis eine sichere Medizin und dass "der Sicherheitsabstand groß" sei. Dolors Montserrat von der PP (Partido Popular, konservative Partei) erklärte, dass "wir die Verpflichtung haben, für die Verbesserung der Lebensqualität zu arbeiten."

In Andalusien legte die IU-CA, eine politische Organisation in Andalusien, dem andalusischen Parlament und dem Zentralkongress in Madrid einen Vorschlag vor, nach dem die medizinische Verwendung von Cannabis legalisiert werden soll. Der Vorschlag schließt die Forderung nach Erforschung des medizinischen Nutzens der Pflanze ein.

(Quellen: El Mundo vom 26. April 2001, El Correo vom 26. April 2001, ABC de Sevilla vom 25. April 2001)

Wissenschaft: Meinung von Ärzten zur medizinischen Verwendung von Cannabis hängt vom Fachgebiet ab

Die Ergebnisse einer US-amerikanischen Umfrage, die beim jährlichen Treffen der amerikanischen Gesellschaft für Suchtmedizin vorgestellt wurde, zeigen, dass Ärzte über die medizinische Verwendung von Cannabis geteilter Meinung sind.

Forscher am Rhode Island Hospital in Providence baten 960 Ärzte, ihre Meinung zu der Aussage "Ärzte sollten legal Marihuana zur medizinischen Behandlung verschreiben dürfen" mitzuteilen. 36% der Antwortenden stimmten zu, 38% widersprachen und 26% waren neutral.

Fachgebiet, Wohnsitz in einem Staat, der jemals Forschung zur medizinischen Verwendung von Cannabis durchgeführt hatte, sowie die Toleranz der Ärzte waren mit der Unterstützung der medizinischen Verwendung von Cannabis assoziiert. Die Forscher befragten Ärzte aus fünf Fachgebieten: Suchtmedizin, allgemeine Psychiatrie, Frauenheilkunde, Allgemeinmedizin und Innere Medizin. Sie fanden, dass Frauenärzte und Internisten wahrscheinlicher die medizinische Verwendung der Droge unterstützten als andere befragte Spezialisten.

Da Ärzte aus diesen Fachgebieten wahrscheinlicher Krebspatienten sehen, könnten sie sensibler gegenüber dem Potenzial von Marihuana sein, bei Chemotherapie und Schmerzen zu helfen, meinte das Team von Rhode Island. Es merkte an, dass die anderen Spezialisten wahrscheinlicher Drogenmissbraucher sehen und besorgter wegen der negativen Wirkungen der Droge sein könnten.

(Quelle: Reuters vom 23. April 2001)

Kurzmeldungen

USA: Gesetzentwurf in Colorado
Der Gesetzentwurf HB 1371 für die medizinische Verwendung von Cannabis passierte mit 21 zu 12 Stimmen den Senat von Colorado. Er ist nun von beiden Kammern des Parlaments angenommen, muss aber wegen einer Änderung durch den Senta noch einmal zum Repräsentantenhaus zurück, bevor er zu Gouverneur Bill Owens gelangt. 54 Prozent der Wähler Colorados hatten bei den allgemeinen Wahlen im November 2000 einen Volksentscheid für die medizinische Verwendung von Cannabis unterstützt. (Quelle: Denver Rocky Mountain News vom 24. April 2001)

USA: Vergessenes Gesetz von New York
Im Jahre 1980 wurde in New York ein medizinisches Marihuana-Gesetz in Kraft gesetzt, das erste seiner Art. Aber die notwendigen Mechanismen, um es wirksam werden zu lassen, wurden niemals eingesetzt, so dass es weitgehend in Vergessenheit geriet. Das Gesetz besagte, dass ein Arzt eine Kommission eines Krankenhauses um Erlaubnis bitten kann, dass ein Patient Marihuana verwenden kann. Die New York Times erinnerte an dieses vergessene Gesetz. (Quelle: New York Times vom 20. April 2001)

USA: Neuer Leiter des Amtes für Drogenpolitik
Präsident Bush plant, einen Konservativen, der für seine harte Haltung gegenüber Drogen bekannt ist, zum Leiter des Amtes für nationale Drogenkontrollpolitik zu machen. Dies erklärte ein Regierungsvertreter am 20. April. Walters hat die Wichtigkeit harter Strafen für Drogenkonsumenten betont und ist gegen die Verwendung von Marihuana für medizinische Zwecke. (Quelle: Associated Press vom 20. April 2001)

USA: Freispruch in Kalifornien
Zwei Männer, die wegen des Anbaus von 899 Cannabispflanzen verhaftet worden waren, wurden am 18. April von einem Geschworenengericht im Kreis Sonoma vom Vorwurf des Anbaus und Besitzes von Marihuana freigesprochen. Sie hatten erklärt, die Pflanzen für den 1.200 Mitglieder umfassenden Marihuanaclub aus San Francisco CHAMP (Cannabis Helping Alleviate Medical Problems) angebaut zu haben. (Quelle: Associated Press vom 18. April 2001)

USA: Tagung der NORML
NORML (Die nationale Organisation für die Reform der Marihuanagesetzgebung) hielt ihre jährliche Konferenz vom 19.-21. April in Washington ab. Unter den Sprechern waren der republikanische Gouverneur von Neu-Mexiko, Gary Johnson, der Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses Barney Frank, Dr. Lester Grinspoon, emeritierter Professor der medizinischen Fakultät von Harvard, und Dr. John Morgan, Professor für Pharmakologie an der medizinischen Fakultät der Universität von New York. (Quelle: Wired News vom 23. April 2001)

Blick in die Vergangenheit

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