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IACM-Informationen vom 04. Februar 2017

Israel: Die Regierung will kleine Cannabismengen für den Freizeitkonsum entkriminalisieren

Israel plant, den Cannabiskonsum zu entkriminalisieren. Dies erklärte Gilad Erdan, Minister für Innere Sicherheit, am 26. Januar. Er erklärte, dass im Falle einer Annahme durch die Regierung Personen, die beim Rauchen von Cannabis aufgegriffen werden, mit einer Geldstrafe bestraft und nicht länger verhaftet und verurteilt würden. Eine Strafverfolgung würde nur bei Wiederholungstätern erfolgen.

„Die Polizei wird in der Lage sein, ihre Ressourcen umzulenken … weg von sich normgerecht verhaltenden Konsumenten und sich stattdessen auf gefährliche Drogen konzentrieren“, erklärte Erdan bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv. Nach Daten, die dem Parlament durch das Ministerium für Innere Sicherheit im Dezember vorgestellt wurden, hat die Strafverfolgung gegen Cannabiskonsumenten seit 2010 um 30 % abgenommen. Daten, die dem Justizministerium präsentiert wurden, zeigten, dass im Jahr 2015 nur 188 Personen wegen des Rauchens von Cannabis verhaftet wurden, eine Abnahme um 56 % seit 2010. Daher scheint Freizeitkonsum von Cannabis abgenommen zu haben, obwohl der akzeptierte medizinische Konsum in Israel zugenommen hat. Mehr als 20.000 Patienten dürfen Cannabis verwenden.

Reuters vom 26. Januar 2017

Kurzmeldungen

Israel: Die Regierung will 13 Forschungsprojekte zu Cannabis finanzieren
Das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung kündigte an, 13 Forschungsprojekte zu Cannabis im Wert von 2,1 Millionen US-Dollar (etwa 1,9 Millionen €) in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium zu finanzieren. Zu den Projekten zählen die Identifizierung neuer Cannabissorten, die Verwendung von Cannabis zur Verbesserung der Sehkraft, zur Behandlung von Darmkrebs sowie zur Verbesserung der Verträglichkeit transplantierter Organe durch den Körper, die Verbesserung der Bewässerung und Düngung von Cannabispflanzen, sowie die Entwicklung von Möglichkeiten zur Bekämpfung von Erkrankungen und Schädlingen der Cannabispflanze.
Times of Israel vom 24. Januar 2017

Wissenschaft: Diskussion zur Behauptung, dass CBD im Magen in THC umgewandelt werden kann
In einem neuen Artikel für Cannabis and Cannabinoid Research wiesen Wissenschaftler die Behauptung zurück, dass CBD in einem relevanten Umfang im Magen in THC umgewandelt werden könnte, die Forscher von Zynerba verteidigen jedoch den ursprünglichen Artikel. Zynerba entwickelt eine transdermale CBD-Zubereitung und hat daher ein finanzielles Interesse daran, dass orales CBD, das in klinischen Studien sehr gut vertragen wird, als möglicherweise gefährlich dargestellt wird.
Grotenhermen F, Russo E, Zuardi AW. Even High Doses of Oral Cannabidol Do Not Cause THC-Like Effects in Humans: Comment on Merrick et al. Cannabis and Cannabinoid Research 2016;1(1):102-112.
Bonn-Miller MO, Banks SL, Sebree T. Conversion of Cannabidiol Following Oral Administration: Authors' Response to Grotenhermen et al. 2017, 2(1): 5-7.

Wissenschaft/Mensch: Maximale Blutkonzentrationen nach der oralen Einnahme von THC wurden bei nüchterner Aufnahme schneller erreicht als nach einer Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit
In einer Studie mit 54 gesunden Freiwilligen war THC im Blut länger nachweisbar, wenn es zusammen mit einer Mahlzeit und nicht auf nüchternen Magen eingenommen wurde. Die mittlere Zeit bis zur maximalen Blutplasma-Konzentration war ebenso für eine orale THC-Lösung mit Nahrung (7,7 Stunden) und Kapseln mit Nahrung (5,6 Stunden) gegenüber Kapseln auf nüchternen Magen (1,7 Stunden) verzögert.
INSYS Therapeutics, Inc., Chandler, USA.
Oh DA,et al. Clin Pharmacol. 2017;9:9-17.

Wissenschaft: Die Aktivierung des CB2-Rezeptors könnte bei Schuppenflechte hilfreich sein
Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine chronische Hauterkrankung, die stark von Entzündungen und der Bildung neuer Blutgefäße abhängt. Der CB2-Rezeptoragonist JWH-133 ist ein synthetisches Cannabinoid mit starken entzündungshemmenden und die Blutgefäßneubildung hemmenden Eigenschaften. Die Autoren schlagen dieses Cannabinoid für die Behandlung der Psoriasis vor.
Medizinisches Biologisches Forschungszentrum, Kermanshah Universität für medizinische Wissenschaften, Iran.
Norooznezhad AH, et al. Med Hypotheses. 2017;99:15-18.

Wissenschaft/Tier: Beta-Caryophyllen kann die Leber schützen
Bei Mäusen, die mit Alkohol behandelt wurden, schwächte Beta-Caryophyllen (BCP) die durch die chronische Alkoholgabe induzierte Leberschädigung und Entzündung ab. Die Autoren schrieben, dass „angesichts der Sicherheit von BCP bei Menschen dieses Nahrungsergänzungsmittel ein hohes translationales Potenzial bei der Behandlung oder Vorbeugung von Leberschädigungen im Zusammenhang mit oxidativem Stress, Entzündung und Verfettung besitzt“.
Nationale Institute für Gesundheit/NIAAA, Bethesda, USA.
Varga ZV, et al. Br J Pharmacol, 20. Januar 2017 [Im Druck]

Wissenschaft/Zellen: Beta-Caryophyllen stimuliert die Mineralisierung von Osteoblasten
Knochenmarkszellen von Mäusen wurden im Beisein von Beta-Caryophyllen, einem bekannten CB2-Rezeptoragonisten, inkubiert. Die Ergebnisse zeigten, dass Beta-Caryophyllen die Mineralisierung von Osteoblasten, knochenbildenden Zellen, stimulierte und die Bildung von Fett und Osteoklasten, knochenabbauenden Zellen, unterdrückte. Die Autoren schrieben, dass dieses Terpen „als ein therapeutisches Mittel für den Schutz vor und die Behandlung der Osteoporose verwendet werden könnte“.
Emory University School of Medicine, Atlanta, USA.
Yamaguchi M, Levy RM. Exp Ther Med. 2016;12(6):3602-3606.

Wissenschaft/Mensch: Wirkungen von inhaliertem und oralem THC auf Pupillengröße und psychomotorische Leistungsfähigkeit
Es wurden die Wirkungen von inhaliertem (6,9 % THC) und oralem (50 mg THC) Cannabis auf die Leistungsfähigkeit und Pupillengröße bei häufigen und gelegentlichen Cannabisrauchern im Vergleich zu Placebo untersucht. Es wurden 1,5 und 3,5 Stunden nach der Einnahme keine signifikanten Wirkungen nach der inhalierten Dosis festgestellt, es wurde jedoch eine signifikante Beeinträchtigung nach der oralen Dosis beobachtet. Die Pupillengröße nach oraler Einnahme unter direkten Lichtbedingungen waren bei allen Teilnehmern im Vergleich zum Placebo nach 1,5 und 3,5 Stunden signifikant größer.
Nationales Institut für den Drogenmissbrauch, Nationale Institute für Gesundheit, Baltimore, USA.
Newmeyer MN et al. J Appl Toxicol, 27. Januar 2017 [Im Druck]

Wissenschaft/Zellen: Die Aktivierung des CB1-Rezeptors verstärkte das Wachstum von Melanomzellen
Bei menschlichen Melanomzellen, einer aggressiven Form von Hautkrebs, förderte die Aktivierung des CB1-Rezeptors das Wachstum. Die Autoren schrieben, dass „der CB1-Rezeptor als tumorförderndes Signal bei Menschen mit Melanom der Haut fungieren könnte“.
Institut für Pharmazie, Universität von Pisa, Italien.
Carpi S, et al. Toxicol In Vitro, 25. Januar 2017 [Im Druck]

Wissenschaft/Tier: Cannabigerol (CBG) erhöht die Nahrungsaufnahme
Ein CBG-reicher Cannabisextrakt, der kein THC enthielt, erhöhte die Nahrungsaufnahme bei Ratten. Die Autoren schrieben, dass ein CBG-Cannabisextrakt ein „neues Appetit-Stimulans“ sein könnte.
Universität von Reading, Cambridge, Großbritannien.
Brierley DI, et al. Behav Pharmacol, 25. Januar 2017 [im Druck]

Wissenschaft/Frankreich: Zunahme des THC-Gehaltes in Cannabis
Beim Cannabisharz (Haschisch) hat der THC-Gehalt von 1992 bis 2009 langsam zugenommen, bevor in den vergangenen 4 Jahren eine starke Zunahme beobachtet wurde (die mittlere THC-Konzentration betrug Mitte 2016 23 %, verglichen mit 10 % in 2009). Für Cannabisblüten gab es 3 Hauptphasen der Zunahme (mittlere THC-Konzentrationen waren 13 % Mitte 2016, verglichen mit 7 % im Jahr 2009 und 2 % in 1995).
Institut National de Police Scientifique - Laboratoire de Lyon, Frankreich.
Dujourdy L, et al. Forensic Sci Int. 2017;272:72-80.

Wissenschaft/Israel: Unterschiede zwischen Verwendern von Cannabis für medizinische Zwecke und Freizeitkonsumenten
Eine Online-Befragung von 1479 israelischen Cannabiskonsumenten verglich unlizenzierte medizinische Konsumenten (38 %) mit Freizeitkonsumenten (42 %) und lizenzierten Cannabispatienten (5,6 %). Freizeitkonsumenten waren wahrscheinlicher männlich, nahmen weniger wahrscheinlich Cannabis oral ein, verwendeten Cannabis häufiger, allein und vor der Mittagszeit als unlizenzierte medizinische Konsumenten. Lizenzierte Cannabispatienten waren älter als unlizenzierte Konsumenten, gaben weniger Stunden mit psychischen Effekten, weniger Cannabiskonsum-Probleme, und sie gaben wahrscheinlicher Cannabiskonsum-Muster an, die denen der Medikamenteneinnahme für chronische Probleme entsprechen.
Institut für öffentliche Gesundheit, Universität von Haifa, Israel.
Sznitman SR. Int J Drug Policy. 2017;42:15-21.

Wissenschaft/Tier: Bei chronischer Entzündung ist die CB2-Rezeptorfunktion in einer für die Schmerzverarbeitung verantwortlichen Hirnregion erhöht
Bei Ratten mit chronischer Entzündung ist die CB2-Rezeptorfunktion in der rostralen ventromedialen Medulla, einer für die Schmerzwahrnehmung wichtigen Hirnregion, erhöht. Die Autoren schrieben, dass „das Auftauchen der CB2-Rezeptorfunktion in der rostralen ventromedialen Medulla zusätzliche Gründe für die Entwicklung CB2-Rezeptor-selektiver Agonisten als nützliche Therapeutika für chronisch-entzündliche Schmerzen liefert“.
Klinik für neurologische Chirurgie, Oregon Health & Science University, Portland, USA.
Li MH, et al. J Neurosci. 2017;37(3):626-636.

Blick in die Vergangenheit

Vor einem Jahr

Vor zwei Jahren

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Die 12. IACM-Konferenz zu Cannabinoiden in der Medizin wird am 20. und 21. Oktober 2022 zusammen mit der Schweizerischen SSCM in Basel/Schweiz stattfinden.

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