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IACM-Informationen vom 07. Januar 2017

Wissenschaft/Tier: Eine verstärkte Einnahme von Olivenöl durch Mäuse vergrößerte die Zahl der CB2-Rezeptoren

Eine Nahrung, die mit Olivenöl angereichert war, erhöhte signifikant die Zahl der CB2-Rezeptoren im Fettgewebe von Mäusen und reduzierte Entzündungen sowie die Zunahme von Fettgewebe. Dies ist das Ergebnis von Forschung am Nationalen Institut für Erkrankungen des Verdauungsapparates „S. de Bellis“ in Bari, Italien, die in dem Journal of Nutrition, Health & Aging veröffentlicht wurde. Die Mäuse erhielten entweder eine Standardernährung mit Sojaöl oder eine von drei anderen Diäten mit drei verschiedenen anderen Ölen, von denen bei einer Sojaöl durch Olivenöl, bei einer weiteren Sojaöl durch Lachsöl und bei der dritten Sojaöl durch Nachtkerzenöl ersetzt wurde.

Der Cannabinoid-2-Rezeptor (CB2-Rezeptor) ist bekannt für seine Wirkungen gegen Übergewicht, entzündungshemmende Effekte sowie krebshemmende Wirkungen. Die Autoren schrieben, dass „die beobachteten Befunde Möglichkeiten für die Entwicklung neuer Ernährungsstrategien, die Olivenöl als Schlüsselbestandteil eines gesunden Ernährungsmusters enthalten, eröffnen“.

Notarnicola M, Tutino V, Tafaro A, Bianco G, Guglielmi E, Caruso MG. Dietary olive oil induces cannabinoid CB2 receptor expression in adipose tissue of Apc(Min/+) transgenic mice. Nutr Healthy Aging. 2016;4(1):73-80.

Kurzmeldungen

IACM: Neue Artikel in Cannabis and Cannabinoid Research
Die folgenden neuen Artikel wurden in der Zeitschrift Cannabis and Cannabinoid Research veröffentlicht:
* Wang Mei, et al. Decarboxylation Study of Acidic Cannabinoids: A Novel Approach Using Ultra-High-Performance Supercritical Fluid Chromatography/Photodiode Array-Mass Spectrometry. Cannabis and Cannabinoid Research. 2016, 1(1): 262-271. Die Autoren fanden heraus, dass bei Temperaturen unter 100 °C die Decarboxylierung von THCA erst nach 60 Minuten vollständig war. Bei höheren Temperaturen war THCA nach 30, 9, bzw. 6 Minuten bei 110 °C, 130 °C, bzw. 145 °C vollständig decarboxyliert.
* Bonn-Miller Marcel O, et al. Preliminary Development of a Brief Cannabis Use Disorder Screening Tool: The Cannabis Use Disorder Identification Test Short-Form. Cannabis and Cannabinoid Research. 2016, 1(1): 252-261.

USA: Der Gouverneur von Maine unterschreibt das Gesetz zur Cannabislegalisierung
Der Gouverneur von Maine, Paul LePage, erklärte, dass er die Gesetzesvorlage, die den Cannabiskonsum für Freizeitzwecke legalisiert, unterzeichnet habe, nachdem die Wähler die Gesetzesvorlage im November 2016 angenommen hatten. Mit dieser Unterschrift wird Maine der 9. Staat, der den Freizeitkonsum der Droge legalisiert hat.
Reuters vom 3. Januar 2017

Australien: Die Zahl der Unterstützer für eine Legalisierung von Cannabis ist größer als die Zahl der Gegner
Zum ersten Mal unterstützen mehr Bürger Australiens die Legalisierung von Cannabis als jene, die weiterhin möchten, dass es illegal bleibt. Im Jahr 2013 sagten 44 % der Befragten, dass Cannabis illegal bleiben solle, und 34 % unterstützten seine Legalisierung. Im Jahr 2016 hat sich das verändert mit einer Unterstützung der Legalisierung durch 43 % und einer Unterstützung des Verbots durch 32 %. Die übrigen Befragten waren unentschieden.
International Business Times vom 27. Dezember 2016

Wissenschaft/Mensch: Die örtliche Anwendung eines Cannabisextrakts war in einem Fallbericht hilfreich bei einer Krebswunde
Es wurde der Fall eines 44 Jahre alten Mannes mit einem Plattenepithelkarzinom der rechten Wange, die zu einer offenen Wunde führte, vorgestellt. Die Schmerzen wurden zunächst mit inhaliertem Cannabis behandelt und danach örtlich mit einem Cannabisextrakt in Sonnenblumenöl. Viermal täglich applizierte er 1 bis 2 ml und verteilte es mit den Fingern auf der gesamten Wunde. Er erlebte innerhalb von 10-15 Minuten nach dem Auftragen eine Schmerzlinderung, die bis zu 2 Stunden anhielt. Zudem nahm die Größe der bösartigen Wunde innerhalb von 4 Wochen um etwa 5 % ab.
Universität von Toronto, Kanada.
Maida V. J Pain Symptom Manage. 2017;53(1):e4-e6.

Wissenschaft/Mensch: Die Verwendung von Cannabis erhöht bei jungen Menschen nicht das Risiko für Schlaganfall, während Tabak dies tut
In einer Studie mit 49.121 schwedischen Männern, die zwischen 1949 und 1951 geboren waren und sich im Alter zwischen 18 und 20 Jahren als Wehrpflichtige einschrieben, gab es kein erhöhtes Risiko für die Entwicklung eines Schlaganfalls bei Cannabiskonsumenten, jedoch ein fünffach erhöhtes Risiko für Schlaganfall für Personen, die täglich mehr als 20 Tabakzigaretten rauchten.
Karolinska-Institut, Stockholm, Schweden.
Falkstedt D, et al. Stroke, 27. Dezember 2016 [im Druck]

USA: Nur noch 2 Tage, um eine Petition an das Weiße Haus zu unterstützen
Es besteht nur noch 2 Tage lang die Möglichkeit, um eine Petition von Patients Out of Time an das Weiße Haus zu unterstützen, die die sofortige Umstufung von Cannabis verlangt. Sie kann bis zum 9. Januar hier unterstützt werden.

Wissenschaft/Tier: Eine anhaltende gemeinsame Gabe von THC und CBD verursachte bestimmte Hirnveränderungen
Wissenschaftler untersuchten die Wirkungen einer langzeitigen gemeinsamen Gabe von CBD und THC bei Nagetieren. Sie fanden Veränderungen in bestimmten Hirnregionen (Nukleus accumbens, Area tegmentalis ventralis), die „nahelegen, dass während CBD akut schützende Wirkungen haben könnte, seine langzeitigen molekularen Wirkungen im Gehirn komplexer sind und überadditiv sein könnten“.
Zentrum für Gehirn und Geist, Universität von Sydney, Australien.
Todd SM, et al. EUR Neuropsychopharmacol, 30. Dezember 2016 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Endocannabinoide schützen Gehirnzellen vor den Folgen einer reduzierten Blutzufuhr
Die Hemmung des Endocannabinoidabbaus durch einen Hemmer der FAAH (Fettsäureamidhydrolase) reduziert die Schäden für Nervenzellen und eine Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit durch eine reduzierte Blutzufuhr zum Gehirn ab.
Medizinische Fakultät der Universität Tong Ji, Shanghai, China.
Wang D, et al. Neuroscience, 29. Dezember 2016 [im Druck]

Wissenschaft/Zellen: Die Aktivierung des CB2-Rezeptors wirkt der Entzündung von Nervenzellen entgegen
Wissenschaftler zeigten an weißen Blutzellen (bestimmte T-Lymphozyten) von normalen gesunden Personen und Patienten mit multipler Sklerose, dass die Aktivierung des CB2-Rezeptors durch ein synthetisches Cannabinoid (COR167) eine Reduzierung entzündungsfördernder Zytokine (IL-4, IL-5) verursachte.
Klinik für Medizin, Chirurgie und Neurowissenschaften, Universität von Siena, Italien.
Annunziata P, et al. J Neuroimmunol, 23. Dezember 2016 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Ein Peptid einer Spinne übt seine Schmerzhemmung durch Aktivierung des CB1-Rezeptors sowie von Opioid-Rezeptoren aus
Das Peptid PnPP-19 der brasilianischen Wanderspinne (Phoneutria nigriventer) reduziert Schmerzen unter Einbeziehung der Aktivierung des CB1-Cannabinoidrezeptors sowie des mu- und delta-Opioidrezeptors.
Bundesuniversität von Minas Gerais, Belo Horizonte, Brasilien.
da Fonseca Pacheco D, et al. J Venom Anim Toxins Incl Trop Dis. 2016;22:34.

Wissenschaft/Mensch: Gemischte Konsequenzen der Cannabislegalisierung auf den Cannabiskonsum bei Heranwachsenden
In Washington führte die generelle Legalisierung zu einer Zunahme des Konsums durch Jugendliche, während die Legalisierung in Colorado mit keiner signifikanten Veränderung des Cannabiskonsums im vergangenen Monat durch Jugendliche verbunden war.
Universität von Kalifornien, Sacramento, USA.
Cerdá M, et al. JAMA Pediatr, 27. Dezember 2016 [im Druck]

Wissenschaft/Zellen: Beta-Caryophyllen unterstützt die Funktion von Osteoblasten
Beta-Caryophyllen aktiviert den CB2-Rezeptor. Bei Osteoblasten, knochenbildenden Zellen, fördert dieses ätherische Öl die Bildung einer mineralisierten extrazellulären Matrix und damit die Bildung von Knochen und die Erhaltung der normalen Knochenmasse.
Krankenhaus der Medizinischen Universität Weifang, China.
Shan J, et al. IUBMB Life. 2017;69(1):22-29.

Wissenschaft/Zellen: Stammzellen, die mit CBD behandelt werden, könnten bei der Behandlung des Morbus Alzheimer nützlicher sein
Mesenchymale Stammzellen werden als vielversprechendes Werkzeug für die Behandlung mehrerer neurodegenerativer Erkrankungen betrachtet, darunter der Alzheimer-Krankheit. Eine Studie zeigt, dass die Vorbehandlung dieser Zellen mit CBD (Cannabidiol) „ein molekulares Profil zeigt, das nützlicher bei der Behandlung“ des Morbus Alzheimer sein könnte.
IRCCS Centro Neurolesi "Bonino-Pulejo", Messina, Italien.
Libro R, et al. Int J Mol Sci. 2016 Dec 23;18(1).

Wissenschaft/Zellen: Hohe CBD-Konzentrationen induzieren einen programmierten Zelltod von gesunden weißen Blutkörperchen
CBD, das bestimmten weißen Blutzellen (Monozyten) hinzugefügt wurde, beeinträchtigt die Funktion der Mitochondrien, was mit einem erhöhten Spiegel reaktiver Sauerstoffspezies (freier Radikale) und einer Zunahme der Apoptosen, einer Art des programmierten Zelltods, verbunden war.
Institut für Pharmazie und Pharmazeutische Biologie, Universität Greifswald, Deutschland.
Schultze N, et al. Toxicology, 21. Dezember 2016 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: CBD schützt Nervenzellen bei reduzierter Blutzufuhr
In einer Studie mit Ratten verbesserte die Gabe von CBD nach einer vorübergehenden Verminderung der Blutzufuhr zum Gehirn die neurologische Funktion und reduzierte den Verlust von Gehirnzellen sowie der Entzündung des Gehirns.
Medizinische Fakultät, Universität Complutense Madrid, Spanien.
Ceprián M, et al. Neuropharmacology, 21. Dezember 2016 [im Druck]

Wissenschaft/Tier: Opioide und CB2-Rezeptoragonisten wirken synergistisch bei der Reduzierung von Schmerzen
Die Zugabe eines CB2-Rezeptoragonisten zu Morphium zur Behandlung von Schmerzen bei Nagetieren reduzierte die erforderliche Morphiumdosis und die damit verbundenen Nebenwirkungen. Die Autoren schlagen klinische Studien mit einer solchen kombinierten Schmerztherapie vor.
Medizinische Fakultät, Universität von Arizona, Tucson, USA.
Grenald SA, et al. Neuropharmacology. 2016;116:59-70.

Blick in die Vergangenheit

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