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IACM-Informationen vom 12. Dezember 2015

Wissenschaft/Mensch: Ein CBD-Extrakt reduzierte in einer großen klinischen Studie bei etwa der Hälfte der Kinder mit Epilepsie die Anfallshäufigkeit um mindestens 50 Prozent

Drei Studien, die beim 69. jährlichen Kongress der amerikanischen Epilepsie-Gesellschaft in Philadelphia vorgestellt wurden, unterstreichen die Wirksamkeit und Sicherheit von Epidiolex, ein Cannabisextrakt des britischen Unternehmens GW Pharmaceuticals, der Cannabidiol (CBD) enthält. Die größte CBD-Studie präsentierte Daten mit Epidiolex aus einer offenen Studie an 16 Zentren der USA. Die Studie umfasste 261 Personen, vor allem Kinder, die an einer schweren Epilepsie, die nicht adäquat auf andere Behandlungsverfahren ansprach, litten. Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer betrug elf Jahre. Über einen Zeitraum von zwölf Wochen erhielten die Studienteilnehmer Epidiolex in langsam ansteigenden Dosen. In allen Fällen wurde Epidiolex zusätzlich zur bisherigen Medikation verabreicht.

Nach dreimonatiger Behandlung war die Häufigkeit aller Anfälle bei allen Teilnehmern im Median um 45 % reduziert. Etwa die Hälfte (47 %) der Teilnehmer erlebte eine Reduzierung der Anfallshäufigkeit um 50 % oder mehr, und 9 % der Patienten waren anfallsfrei. Bei spezifischen Patientengruppen wiesen Patienten mit Dravet-Syndrom eine Reduzierung der Anfälle um 62 % auf, und 13 % waren anfallsfrei. Patienten mit Lennox-Gastaut-Syndrom erlebten eine Reduzierung der Anfälle um 71 %. Starke Nebenwirkungen traten bei mehr als 10 % der Teilnehmer auf, von denen die häufigsten Schläfrigkeit, Durchfall und Erschöpfung waren, die zu einer Beendigung der Therapie bei 4 % der Patienten führten.

Science Daily vom 7. Dezember 2015.

Australien: Die Regierung entwickelt ein nationales Modell zur Regulierung des Anbaus von Cannabis für medizinische Zwecke

Die australische Regierung hat die Entwicklung eines national konsistenten Lizenzierungsschemas zur Regulierung des kontrollierten Anbaus von Cannabis für medizinische oder wissenschaftliche Zwecke angekündigt. Nach Mitteilung von Gesundheitsministerin Sussan Ley führt der Wegfall der Notwendigkeit, dass Staaten und Territorien individuelle Anbau-Schemata entwickelt müssen, zu einer konsistenten Gesetzgebung für Anbauer im gesamten Land.

Die Entscheidung erfolgte nach Konsultationen mit den Regierungen der Staaten und Territorien sowie Polizei- und Justizbehörden im vergangenen Monat. Das Gesetz soll in der ersten Sitzungsperiode des Jahres 2016 vorgestellt werden, damit Kommentare zum Gesetzentwurf in den darauf folgenden Monaten möglich sind. "Die Erlaubnis des kontrollierten örtlichen Anbaus wird das kritische "fehlende Glied" für eine dauerhafte legale Versorgung der australischen Patienten mit sicheren medizinischen Cannabisprodukten in der Zukunft darstellen", erklärte Ley.

International Business Times vom 3. Dezember 2015

Kurzmeldungen

Wissenschaft/Mensch: Verschriebene Opiate sind Einstiegsdrogen für Heroin
Über drei Viertel (77,3 %) von Heroin-Konsumenten gaben einen nicht medizinischen Konsum von verschriebenen Opiaten in der Vorgeschichte an. Die Daten stammen aus einer Analyse einer national repräsentativen Stichprobe von 67.821 amerikanischen älteren Highschool-Studenten.
Palamar JJ, et al. Drug Alcohol Depend 2015;156:112-9.

Wissenschaft/Tier: Mechanismen, mit denen THC die Konsequenzen einer HIV-Infektion bei Affen reduziert
Es ist bekannt, dass THC die Konsequenzen einer SIV-Infektion bei Rhesusaffen, die das Äquivalent zur HIV-Infektion beim Menschen darstellt, reduziert. Forscher fanden heraus, dass THC nervenschützende Wirkungen im Striatum, einer bestimmten Hirnregion, ausübt, darunter eine reduzierte Produktion von entzündungsfördernden Substanzen.
Louisiana State University Health Sciences, New Orleans, USA.
Simon L, et al. J Neuroimmune Pharmacol, 25. November 2015 [Im Druck]

Wissenschaft/Tier: Die Aktivierung des CB2-Rezeptors schützt vor Nierenschäden bei Diabetes
Bei Mäusen mit Diabetes schützte die Gabe eines Cannabinoids, das den CB2-Rezeptor aktiviert, die Nieren. Die Forscher folgerten, dass diese "Ergebnisse nahe legen, dass ein CB2-Agonismus eine mögliche Option darstellt, die dem verfügbaren therapeutischen Handwerkszeug gegen Nephropathien bei Diabetes vom Typ 2 hinzugefügt werden könnte".
IRCCS, Science and Technology Park Kilometro Rosso, Bergamo, Italien.
Zoja C, et al. Nephron, 9. Dezember 2013 [im Druck]

IACM: Hier finden Sie einige der PowerPoint-Präsentationen für Vorträge beim Cannabinoid-Kongress 2015
David Finn – Pain modulation by negative affective state: role of the endocannabinoid system
Mauro Maccarrone - Endocannabinoid signalling at the skin/immune cell interface
Roger Pertwee - New potential therapeutic applications for certain phytocannabinoids revealed by pharmacological discoveries
Andrea Ruiz Calvo - Potential neuroprotective role of specific CB1 receptor subpopulations in the mouse corticostriatal circuitry
Guillermo Velasco - Towards the utilization of cannabinoids as anti-cancer agents
Ethan Russo - Under-investigated indications in cannabis therapeutics
Tjalling Erkelens / Arno Hazekamp - An overview of Bedrocan
Ilya Reznik - Medicinal cannabis in Israel, 2015
Mark Ware - The Canadian experience
Franjo Grotenhermen – Perspectives from a doctor’s office in Germany

Blick in die Vergangenheit

Vor einem Jahr

Vor zwei Jahren

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Veranstaltungen 2020

Alle Informationen zu den IACM Online Events inklusive kostenlose Videos der Webinare mit deutschen Untertiteln finden Sie hier.

IACM-Konferenz 2022

Die 12. IACM-Konferenz zu Cannabinoiden in der Medizin wird am 20. und 21. Oktober 2022 zusammen mit der Schweizerischen SSCM in Basel/Schweiz stattfinden.

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