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IACM-Informationen vom 21. August 1999

USA: Apothekerverband von Nevada möchte Umgang mit medizinischer Verwendung von Marihuana untersuchen lassen

Der Apothekerverband von Nevada möchte, dass der Staat bestimmt, wie Marihuana erhalten und verteilt werden kann, wenn eine Volksbefragung im nächsten Jahr vom Wähler angenommen wird.

Keith Macdonald, Geschäftsführer des Apothekerverbandes, will bei einem Treffen am 28 August den Ärzteverband bitten, eine Marihuana-Studie durchzuführen. Er erklärte, die Antworten würden gebraucht bevor Hunderte von Menschen eine Erlaubnis zur Verwendung der Droge für medizinische Zwecke beantragen.

Bei den letzten Novemberwahlen nahmen die Wähler Frage 9 an, die es Ärzten erlauben würde, Patienten mit medizinischen Problemen Marihuana zu empfehlen. Nach den Gesetzen Nevadas muss die Frage zweimal angenommen werden, bevor sie Gesetz wird. Im letzten Jahr unterstützen 59 Prozent der Wähler die medizinische Verwendung von Marihuana. Im Jahr 2000 kommt die Frage erneut zur Abstimmung. Macdonald ist Gegner der Marihuana-Initiative.

Macdonald erklärte, es müsse entschieden werden, wie eine angemessene Methode für Anbau, Verteilung und Erhalt der Droge aussehen könne, so dass "wir nicht in so ein Dilemma geraten wie unser Schwester-Staat im Westen." Gemeint ist Kalifornien.

Der Staat solle ein Forschungsprojekt beginnen, um sinnvolle Verwendungformen für Marihuana zu bestimmen. Er schlug zudem vor, die landwirtschaftliche Fakultät der Universität von Nevada in Reno solle Marihuana für medizinische Patienten anbauen.

(Quelle: Associated Press vom 20. August 1999)

Großbritannien: Parteivorsitzender und zwei führende schottische Kirchenvertreter fordern Diskussion über Drogengesetzgebung

Eine Debatte über die Legalisierung von Cannabis eskaliert in Großbritannien, nachdem am 19. August ein zweiter führender Kirchenvertreter die Entkriminalisierung der Droge gefordert hat. Donald Macleod, ein führender Theologe der Freien Kirche von Schottland, unterstützte frühere Forderungen des Führers der britischen Liberalen Demokratischen Partei und des Oberhaupts der Schottischen Episkopalen Kirche für Großbritannien, die Anti-Drogen-Gesetze zu überprüfen.

"Ich denke nicht, dass die jedermann zugänglichen Kenntnisse über die Effekte von Cannabis es augenblicklich rechtfertigen, Menschen wegen seines Besitzes einzusperren," erklärte Macleod, ein Minister und Professor an der Freien Kirchenuniversität in Edinburgh. "Ich habe bisher keinen Hinweis gesehen, dass Cannabis gefährlicher ist als Alkohol oder Zigaretten," ergänzte er.

Macleods Kommentare kommen einige Tage nachdem Bischof Richard Holloway, Oberhaupt der Schottischen Episkopalen Kirche, erklärte hatte, er habe einmal Cannabis probiert und dächte, junge Menschen sollten unterrichtet werden, wie es verantwortlich verwendet werden könne.

Charles Kennedy, der neue Vorsitzende der drittgrößten britischen Partei, erklärte in der gleichen Woche, das Verbot des Cannabiskonsums sollte überdacht werden. Die Regierung solle eine königliche Kommission einsetzen, um die Vorteile der Entkriminalisierung weicher Drogen zu untersuchen.

Macleod erklärte, er habe niemals Cannabis oder auch nur Tabakzigaretten probiert. Aber er fügte hinzu, dass der Anti-Drogenkrieg gescheitert sei. Auf die Frage, warum so viele Kirchenvertreter sich zu diesem Thema äußern würden, erklärte er: "Es ist unsere Aufgabe, für jene zu sprechen, die dies nicht können. Und wir sehen zu viele junge Menschen, deren Leben durch diese Gesetze ruiniert werden."

"Kriminelle haben kein Interesse an Drogen als solche. Sie sind nur am Profit interessiert," erklärte Herr Macleod. "Zerstöre diesen und die Dealer werden verschwinden. Das wird nicht notwendigerweise die Sucht beenden. Wir haben weiterhin Alkoholiker, obwohl Alkohol legal ist. Was wir nicht haben ist eine Getränkeindustrie, die von Kriminellen kontrolliert wird."

(Quellen: Reuters vom 19. August 1999, PA News vom 16. und 19. August 1999)

Kurzmeldungen

USA:
Die Gerichtsverhandlung gegen Steve und Michele Kubby wegen Marihuanabesitz ist am 10. August auf den 15. Februar des neuen Jahres verschoben worden, nachdem medizinische Komplikationen ihrer Schwangerschaft es Michele Kubby unmöglich machen, angemessen an ihrer Verteidigung mitzuwirken. Eine polizeiliche Sondereinheit hatte im letzten Januar Kubbys Haus in Olympic Valley (Kalifornien) gestürmt. Sie verhaftete Steve und Michele Kubby und konfiszierte die meisten ihrer Wertsachen. Beide Kubbys waren medizinische Cannabis-Patienten, die in Übereinstimmung mit dem kalifornischen Gesetz eine schriftliche Genehmigung zur Verwendung der Substanz von ihren Ärzten besaßen. Umfangreiche Untersuchungen von Steve Kubby an der Universität von Südkalifornien unter der Leitung von Dr. Vincent DeQuattro beweisen schlüssig, dass Marihuana Steve Kubby trotz seines seltenen, im allgemeinen tödlichen bösartigen Krebses, einem Phäochromozytom, am Leben erhielt.
(Quelle: U.S. Newswire vom 10. August 1999)

Australien:
Ein staatlicher Versuch eines Verwarnungssystems in Neu-Süd-Wales, das im nächsten Jahr beginnen soll, sieht vor, das Personen, die mit weniger als 15 Gramm aufgegriffen werden, zweimal durch die Polizei verwarnt werden, anstatt ihnen mit gerichtlicher Verfolgung zu drohen.
(Quelle: AAP vom 18. August 1999)

Blick in die Vergangenheit

Vor einem Jahr

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