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IACM-Informationen vom 07. September 2013

Wissenschaft/Mensch: Cannabis verbessert in einer offenen klinischen Studie Krebssymptome und reduziert Nebenwirkungen von Medikamenten gegen Krebs

In einer offenen klinischen Studie mit Krebspatienten wurden alle Symptome signifikant verbessert. Wissenschaftler der Abteilung für Onkologie des Rambam Health Care Campus in Haifa und der Medizinischen Fakultät von Haifa (Israel) begleiteten Patienten mit einer Lizenz für medizinischen Cannabis, um die Vorteile und Nebenwirkungen der Cannabisverwendung bei Krebspatienten zu untersuchen. Die Studie umfasste 2 Befragungen auf der Grundlage von Fragebögen zu Symptomen und Nebenwirkungen, von denen die erste am Tag der Erteilung der Erlaubnis und die zweite 6-8 Wochen später stattfanden.

Von den 211 Patienten, die an einer ersten Befragung teilnahmen, absolvierten nur 131 auch das zweite Interview, von denen 25 die Behandlung nach weniger als einer Woche beendet hatten. Alle Symptome der Krebserkrankungen und der Behandlungen gegen den Krebs zeigten eine signifikante Verbesserung. Es gab keine relevanten Nebenwirkungen mit Ausnahme einer Reduzierung des Gedächtnisses bei Patienten mit langzeitiger Cannabisverwendung. Die Autoren folgerten, dass "die positiven Wirkungen von Cannabis auf verschiedene krebsabhängige Symptome auf der Basis von Selbstauskünften für viele der Variablen mäßig stark sind. Auch wenn Studien mit einer Kontrollgruppe fehlen, sollte aufgrund der Verbesserung der Symptome die Verwendung von Cannabis bei der palliativen Behandlung von Krebspatienten gefördert werden."

Bar-Sela G, Vorobeichik M, Drawsheh S, Omer A, Goldberg V, Muller E. The medical necessity for medicinal cannabis: prospective, observational study evaluating the treatment in cancer patients on supportive or palliative care. Evid Based Complement Alternat Med. 2013;2013:510392, 16. Juli 2013 [im Druck].

Frei verfügbarer vollständiger Text..

USA: Die Bundesregierung erlaubt Staaten die Legalisierung von Cannabis für den Freizeitkonsum

In einem Schritt, der von Cannabisbefürwortern als historisch bezeichnet wurde, hat die Obama-Administration am 29. August begonnen, den US-Staaten einen weit gehenden Freifahrtschein zu geben, um mit der Cannabislegalisierung zu experimentieren, und begann damit, Colorado und Washington zu gestatten, die neuen Gesetze umzusetzen, die den Freizeitkonsum erlauben. Das Justizministerium erklärte, es würde die Durchsetzung der Cannabisgesetzgebung auf nationaler Ebene auf 8 Bereiche konzentrieren, wie beispielsweise die Abgabe an Minderjährige, und nicht Konsumenten, Anbauer und damit verbundene Geschäfte verfolgen. Diese Entscheidungen beenden eine nahezu einjährige Diskussion innerhalb der Administration von Präsident Barack Obama, wie man auf die wachsende Bewegung für liberalisierte Cannabisgesetze in den USA reagieren sollte.

Befürworter der Legalisierung begrüßten die Ankündigung als einen wichtigen Schritt zur Beendigung der Cannabis-Prohibition. Cannabis bleibt nach den Bundesgesetzen illegal und wird streng kontrolliert, auch wenn 20 Staaten und der Distrikt von Columbia die medizinische Verwendung von Cannabis erlauben. Im November 2012 haben die Wähler von Colorado und Washington in bahnbrechenden Abstimmungen die Verwendung von Cannabis zum Freizeitkonsum legalisiert. Der Freifahrtschein für die Staaten geht allerdings nur so weit, wie Colorado, Washington und andere Staaten zeigen, dass sie in der Lage sind, die Droge zu kontrollieren. Dies erklärte das Justizministerium in einer Stellungnahme.

Reuters vom 29. August 2013..

Wissenschaft/Mensch: THC erleichterte in einer klinischen Studie das Einschlafen und reduzierte leicht den Schlaf in der Nacht

Hohe THC-Konzentrationen waren bei 13 gewohnheitsmäßigen Cannabiskonsumenten, die an einer einwöchigen Studie mit THC teilnahmen, signifikant mit weniger Schwierigkeiten beim Einschlafen und mit vermehrtem Schlaf während des folgenden Tages assoziiert. Das sind die Ergebnisse einer Studie am Nationalen Institut für den Drogenmissbrauch in Baltimore (USA). Die Teilnehmer erhielten ansteigende Dosen von oralem THC (40-120 mg täglich).

Höhere abendliche Konzentrationen von THC und 11-Hydroxy-THC waren signifikant mit einer kürzeren Schlaf-Latenz, geringeren Problemen beim Einschlafen und mehr Schlaf im Verlaufe des Folgetages assoziiert. Im Gegensatz dazu nahm die Dauer des Schlafes während der Nacht im Verlaufe der Studie geringfügig ab, um 3,5 min pro Nacht. Die Autoren folgerten, dass "diese Befunde nahe legen, dass eine Toleranz gegen die Schlaf fördernden Wirkungen des THC aufgetreten sein könnte, die Ergebnisse sollten jedoch wegen der Beschränkungen des Designs als vorläufig betrachtet werden. Schläfrigkeit durch orales THC könnte bei chronischer Verwendung hoher Dosen verschwinden."

Gorelick DA, Goodwin RS, Schwilke E, Schroeder JR, Schwope DM, Kelly DL, Ortemann-Renon C, Bonnet D, Huestis MA. Around-the-clock oral THC effects on sleep in male chronic daily cannabis smokers. Am J Addict 2013;22(5):510-4..

Kurzmeldungen

Wissenschaft/Mensch: Früher Cannabiskonsum ist nicht die Ursache für einen geringeren Bildungsabschluss
Forscher untersuchten bei 3337 erwachsenen Zwillingen die Frage, ob Cannabiskonsum die Ursache für einen geringeren Bildungsabschluss ist oder ob beide eine gemeinsame Ursache haben. Sie folgerten aus ihren Ergebnissen, dass "die Beziehung zwischen einem früh begonnenen Cannabiskonsum und dem Verlassen der Schule auf gemeinsamen Umwelt-Risikofaktoren beruht, die sowohl das Risiko für einen frühzeitigen Cannabiskonsum und das frühzeitige Verlassen der Schule beeinflussen".
VU-Universität, Institut für Entwicklungspsychologie und EMGO-Institut für Gesundheits- und Pflegeforschung, Amsterdam, Niederlande.
Verweij KJ, et al. Drug Alcohol Depend, 11. August 2013 [im Druck].

Kanada: Eine Mehrzahl der Wähler unterstützt eine Reform der Cannabisgesetze
Mehr als zwei Drittel (69 %) unterstützen entweder eine Entkriminalisierung kleiner Cannabismengen (34 %) oder eine Legalisierung und Besteuerung (36 %). In einer Forum-Umfrage wurden 1189 Kanadier im Alter von 18 Jahren oder älter nach ihrer Meinung gefragt. Nur 15 % wollten, dass das Gesetz so bleibt, während 13 % eine Verschärfung wünschten.
Pressemitteilung durch Forum Research vom 24. August 2013.

USA: Eine zunehmende Zahl von Patienten in Maine darf Cannabis anbauen
Gemäß dem jährlichen Bericht des Gesundheitsministeriums beantragten im vergangenen Jahr 575 Personen, medizinischen Cannabis selbst anbauen zu dürfen. 521 davon waren Erstanträge. Die 8 staatlichen Verteilungsstellen für medizinischen Cannabis beschäftigten 84 Angestellte. Das medizinische Marihuana-Programm von Maine nahm 612.370 $ an Gebühren ein und gab deutlich weniger aus: 446.028 $.
Bangor Daily News vom 24. August 2013.

Wissenschaft/Mensch: Cannabiskonsum ist mit ADHS assoziiert
In einer Studie mit 56 Männern und 20 Frauen mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) war Cannabiskonsum mit der Schlafqualität bei Frauen und Aufmerksamkeitssymptomen bei Männern assoziiert. Die Autoren folgerten, dass "Männer und Frauen mit ADHS Cannabis aus verschiedenen Gründen verwenden könnten".
Kinderklinik, Universität von Kalifornien in Irvine, USA.
Ly C & Gehricke JG. Psychiatry Res, 29. August 2013 [im Druck].

Wissenschaft/Mensch: Cannabiskonsum von jungen Menschen mit ADHS beeinträchtigte nicht die kognitive Leistungsfähigkeit
Bei jungen Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 24 Jahren, die an ADHS litten, gab es keinen Unterschied der kognitiven Leistungsfähigkeit zwischen Cannabiskonsumenten und Nichtkonsumenten. 42 Patienten verwendeten Cannabis, 45 nicht. Eine explorative Analyse der Daten zeigte, dass Personen, die bereits vor dem 16. Lebensjahr mit einem regelmäßigen Cannabiskonsum begannen, einige negative Wirkungen auf die geistige Leistungsfähigkeit erleben könnten, im Gegensatz zu Konsumenten, die später anfingen. Die Autoren folgerten, dass "regelmäßiger Cannabiskonsum, der nach einem Alter von 16 Jahren begonnen wird, nicht ausreicht, um langzeitige kognitive Defizite bei ADHS zu verstärken".
Cincinnati Children's Hospital Medical Center, USA.
Tamm L, et al. Drug Alcohol Depend, 11. August 2013 [im Druck].

Wissenschaft/Tier: Die Hemmung des Anandamid-Transports reduziert Übelkeit bei Spitzmäusen
Eine Substanz (ARN272), die den Transport von Anandamid zurück in die Zellen reduziert und so die Anandamid-Konzentration erhöht, reduzierte das Erbrechen bei Spitzmäusen und ein der Übelkeit vergleichbares Verhalten bei Ratten. Die Autoren folgerten, dass "diese Ergebnisse nahe legen, dass die Hemmung des Anandamid-Transports durch die Substanz ARN272 tonisch die CB1-Rezeptoren aktiviert".
Psychologisches Institut und Neurowissenschaftliches Programm der Universität von Guelph, Kanada.
O'Brien LD, et al. Br J Pharmacol, 28. August 2013 [im Druck].

Wissenschaft/Tier: CBD wirkt nach einer Schädigung des Ischiasnervs nervenschützend
Bei jungen Ratten wurden die Konsequenzen einer mechanischen Schädigung des Ischiasnervs durch CBD (Cannabidiol) reduziert. Die Autoren folgerten, dass "die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass CBD nervenschützende Charakteristiken besitzt, die viel versprechend für die zukünftigen klinischen Einsatz sind".
Biologisches Institut, Universität von Campinas, Brasilien.
Perez M, et al. EUR J Neurosci, 25. August 2013 [im Druck].

Blick in die Vergangenheit

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