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IACM-Informationen vom 09. Dezember 2006

Wissenschaft: Moderater Cannabiskonsum hat einen positiven Effekt auf die Behandlung der Kokainabhängigkeit bei Patienten mit ADHD und Kokainabhängigkeit

Nach einer Studie des staatlichen psychiatrischen Instituts von New York waren moderate/intermittierende Cannabiskonsumenten erfolgreicher bei der Abstinenz vom Kokainskonsum in einer Gruppe von 92 Kokain-abhängigen Patienten, die eine aktuelle ADHD-Diagnose (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) im Alter zwischen 25 und 51 Jahren aufwiesen, als andere Patienten. Sie nahmen an einer klinischen Studie mit Methylphenidat zur Behandlung der ADHD und der Kokainabhängigkeit teil. Die Studie untersuchte die Wirkungen des Cannabiskonsums auf die Fortführung der Therapie und die Abstinenz von Kokain.

In der 14. Woche lag der Anteil der an der Studie weiter teilnehmenden Patienten bei 24 Prozent bei Cannabis-Abstinenten, bei 57 Prozent bei den intermittierenden/moderaten Konsumenten und bei 39 Prozent unter den starken/regelmäßigen Konsumenten. Cannabiskonsum war zudem mit höheren Abstinenzraten vom Kokain assoziiert. Von den Personen, die einen intermittierenden Cannabiskonsum angaben, erreichten 39 Prozent eine Abstinenz von Kokain von zwei oder mehr Wochen, verglichen von nur 26 Prozent, die angaben, während der Behandlung keinen Cannabis zu konsumieren. Die Studie ist die erste, die die Verwendung von Cannabis auf das Behandlungsergebnis bei Patienten mit Kokainabhängigkeit untersucht hat.

(Quelle: Aharonovich E, Garawi F, Bisaga A, Brooks D, Raby WN, Rubin E, Nunes EV, Levin FR. Concurrent cannabis use during treatment for comorbid ADHD and cocaine dependence: effects on outcome. Am J Drug Alcohol Abuse. 2006;32(4):629-35.)

Kurzmeldungen

Holland: Cannabisapotheke
Die Apotheke Hanzeplen in Groningen ist die erste holländische Cannabisapotheke. Sie verkauft medizinischen Cannabis, der von der Firma Bedrocan angebaut wird, für 6 EURo pro Gramm. Damit ist dieser Cannabis nicht teurer als in Coffee-Shops, jedoch preiswerter als normalerweise in den Apotheken. Es handelt sich um ein Pilotprojekt in Kooperation mit dem Stichting Medicinale Cannabis und dem Büro für medizinischen Cannabis des Ministeriums für Gesundheit, Soziales und Sport. Patienten benötigen ein Rezept ihres Arztes. Internetseite der Apotheke:
www.hanzeplein.nl (Quelle: Dagblad van het Noorden vom 7. November 2006)

USA: Kalifornien
Ein staatlicher Richter hielt am 6. Dezember ein kalifornisches Gesetz aufrecht, das die Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke erlaubt, und wies damit eine Klage von drei Kreisen ab, die das zehn Jahre alte Gesetz in Frage stellten. Die Kreise, angeführt von San Diego, argumentierten, dass die lokalen Regierungen der Kreise nicht an die staatlichen Gesetze, die schwächer als das generelle Verbot von Cannabis durch die Bundesgesetze seien, gebunden sein sollten. Die staatlichen Anwälte entgegneten, dass Kalifornien befugt war, seine eigenen Gesetze zu verabschieden, die die staatliche Verfolgung für medizinischen Cannabiskonsum aufheben. (Quelle: Associated Press vom 6. Dezember 2006)

Kanada: Umfrage zur medizinischen Verwendung
In einer nationalen Umfrage gaben 93 Prozent der Kanadier an, dass sie die Idee, das Menschen legal Cannabis aus gesundheitlichen Gründen rauchen, akzeptieren. Nahezu drei von vier (70 Prozent) akzeptieren nicht nur dieses Verhalten, sondern heißen es auch persönlich gut. (Quelle: Vancouver Sun vom 2. November 2006)

Wissenschaft: Einstiegsdrogentheorie
Wissenschaftler der Universität von Pittsburgh fanden heraus, dass fast ein Viertel der jungen Männer ihrer Studie Cannabis konsumierten, bevor sie begannen, Alkohol zu trinken oder Zigaretten zu rauchen. Es ist das umgekehrte von dem, was als "Einstiegsdrogenhypothese" bekannt ist, nach der Drogenkonsum von Alkohol und Tabak zu Cannabis und dann zu harten Drogen fortschreitet. Die Forscher fanden zudem, dass die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Substanzmissbrauchproblems ähnlich bei Jugendlichen war, die dem traditionellen Einstiegsdrogenkonsum-Muster folgten, wie bei denen, die dem umgekehrten Muster folgten. Mehr unter:
ajp.psychiatryonline.org/cgi/content/abstract/163/12/2134 (Quelle: Tarter RE, et al. Am J Psychiatry 2006;163(12):2134-2140.)

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