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Magengeschwüre: Kann Cannabis hilfreich bei Magengeschwüren sein?

Franjo Grotenhermen

Es gibt keine klinischen Studien mit Cannabinoiden bei Magengeschwüren. Allerdings hemmten THC und andere Cannabinoide, die an den Cannabinoid-1-Rezeptor binden (CB1-Rezeptoragonisten) die saure Magensaftproduktion beim Menschen und die Bildung von Geschwüren bei Tieren.

Roger Pertwee

Das Nervensystem des Magen-Darm-Traktes verschiedener Arten, darunter Maus, Ratte, Meerschweinchen und Menschen, enthält Cannabinoid-CB1-Rezeptoren, die die Bewegungen des Magens und des Darms abschwächen. (...)
Die Säureproduktion des Magens wird ebenfalls in Reaktion auf die Aktivierung von CB1-Rezeptoren gehemmt, obwohl der zugrundeliegende Mechanismus noch aufgeklärt werden muss. Cannabinoidrezeptor-Agonisten verzögern die Magenentleerung beim Menschen als auch bei Nagetieren und hemmen vermutlich auch die saure Magensäuresekretion. (...)
Der Umfang, in dem die Wirkungen auf die Magendarmfunktionen von Cannabinoidrezeptor-Agonisten oder -Antagonisten/inverse Agonisten therapeutisch genutzt werden können, muss noch untersucht werden, genauso wie der Umfang, mit dem diese Substanzen unerwünschte Wirkungen im Magendarmtrakt verursachen können, wenn sie für andere therapeutische Zwecke verwendet werden.
Modifiziert nach: Pertwee RG. Cannabinoids and the gastrointestinal tract. Gut 2001;48(6):859-867.

Adami et al.

Bei der betäubten Ratte reduzierten der nicht-selektive CB-Rezeptoragonist WIN 55,212-2 und der selektive CB1-Rezeptoragonist HU-210 dosisabhängig die saure Sekretion. (...)
Unsere Ergebnisse zeigen, dass der sekrethemmende Effekt der Cannabinoide auf den Magen bei der Ratte durch die Unterdrückung der Aktivität des Vagus-Nerven auf den Magen durch Aktivierung von CB1-Rezeptoren vermittelt wird.
Modifiziert nach: Adami M, et al. Gastric antisecretory role and immunohistochemical localization of cannabinoid receptors in the rat stomach. Br J Pharmacol 2002;135(7):1598-1606. 867.

Sofia et al.

Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) hemmte die Geschwürsbildung bei der Ratte. Allerdings war diese geschwürshemmende Aktivität von THC erheblich geringer als die von Tridihexethylchlorid.
Modifiziert nach: Sofia RD, et al. Evaluation of antiulcer activity of delta9-tetrahydrocannabinol in the Shay rat test. Pharmacology 1978;17(3):173-177.

Nalin et al.

Bei 90 Freiwilligen, die an einem Programm zur Entwicklung von Impfstoffen teilnahmen, war der Konsum von Bier an mehr als 3 Tagen in der Woche mit einer hohen Produkten von Magensäure verbunden, während das Rauchen von Cannabis an mehr als 2 Tagen in der Woche mit einer niedrigen Magensäureproduktion verbunden war.
Quelle: Nalin DR, et al. Cannabis, hypochlorhydria, and cholera. Lancet 1978;2(8095):859-862.
 

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