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Seltene vegetative Nebenwirkungen: Kann eine Zunahme des Blutdrucks, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Bauchschmerzen auf Cannabiskonsum zurückgef&uum

Franjo Grotenhermen

Cannabis übt vielfältige Wirkungen auf das vegetative Nervensystem aus, darunter eine Zunahme der Herzfrequenz, trockener Mund, Abnahme der Darmbewegungen, Änderungen des Blutdrucks (Abnahme und Zunahme). Diese Wirkungen sind im Allgemeinen mild und werden gut toleriert. Ihre Intensität variiert von Person zu Person. Bei einigen Personen wurde eine ungewöhnliche Stärke dieser Nebenwirkungen und eine ungewöhnliche Art vegetativer Nebenwirkungen beobachtet, darunter eine starke Zunahme der Herzfrequenz, eine starke Zunahme des Blutdrucks, Kältegefühl und Schüttelfrost, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
Die folgenden Erfahrungen wurden mir von Freizeitkonsumenten berichtet: Ein junger Mann, der Cannabis viele Jahre ohne relevante Nebenwirkungen konsumiert hatte, erlebte nach dem Konsum von LSD starke Kopfschmerzen, die ihn zum Besuch eines Krankenhauses veranlassten. Dort wurde ein hoher Blutdruck (systolischer Druck von 190 mmHg) festgestellt. Später führte jeder Konsum von Cannabis ebenfalls zu starken Kopfschmerzen und einer deutlichen Erhöhung des Blutdrucks. Ein anderer Konsument berichtete von einem deutlichen and ängstigenden Zunahme der Herzfrequenz (140 Schläge pro Minute), die mehr als eine Stunde anhielt und manchmal nach dem Konsum der Droge auftrat. Zwei Cannabiskonsumenten berichteten von Bauchschmerzen innerhalb weniger Minuten nach dem Rauchen, von denen einer Blähungen feststellte. Ein anderer Konsument berichtete von Kältegefühl und Schüttelfrost jedes Mal, wenn er die Droge nahm. Im Internet (http://rxmarijuana.com) fand ich den Bericht eines Mannes, der über mehrere Symptome klagte: deutliche Zunahme der Herzfrequenz, Angst, schmerzhaftes Aufstoßen und Kältegefühl.
 

Unimed Pharmaceuticals

Die Informationen zu unerwünschten Wirkungen, die in den untenstehenden Tabellen zusammengefasst sind, wurden aus gut kontrollierten klinischen Studien abgeleitet, die in den USA und im US-Gebiet durchgeführt worden waren und 474 Patienten, die Marinol (Dronabinol) erhalten hatten, umfasste. Studien zu Gewichtsverlust im Zusammenhang mit AIDS umfassten 157 Patienten, die Dronabinol in einer Dosis von 2,5 mg zweimal täglich erhalten hatten, und 67, die ein Plazebo bekommen hatten. Studien zur Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit einer Krebschemotherapie umfassten 317 Patienten, die Dronabinol, und 68 Patienten, die Plazebo erhalten hatten.
Ein Cannabinoid-Dosis-bezogenes "High" (Neigung zu Lachen, Hochgefühl und erweitertes Bewusstsein) wurde bei Patienten, die Marinol erhielten, sowohl bei den antiemetischen (24 %) als auch bei den Studien zur Appetitstimulierung mit niedrigeren Dosen (8 %) beobachtet.
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen in Placebo-kontrollierten Studien mit AIDS-Patienten betrafen das ZNS [zentrales Nervensystem] und wurden von 33 % der Patienten, die Marinol erhielten, angegeben. Ungefähr 25 % der Patienten berichteten von einem geringen unerwünschten ZNS-Ereignis während der ersten 2 Wochen und ungefähr 4 % berichteten von einem solchen Ereignis jede Woche innerhalb der nächsten 6 Wochen.

MÖGLICHERWEISE KAUSALE BEZIEHUNG: Häufigkeit größer als 1 %.
Häufigkeiten abgeleitet von klinischen Studien bei Anorexie [Appetitverlust] im Zusammenhang mit Aids (n = 157) und Übelkeit im Zusammenhang mit Chemotherapie (n = 317). Die Häufigkeiten waren im Allgemeinen größer bei der antiemetischen Verwendung (in runde Klammern gesetzt). [Erklärung von Fachbegriffen in eckigen Klammern].
Gesamter Körper: Asthenie [Kraft- und Energieverlust oder -mangel].
Kardiovaskuär [auf Herz und Kreislauf bezogen]: Palpitationen [unangenehmes Bewusstsein des Herzschlages], Tachykardie [schneller Puls], Gefäßerweiterung/Erröten im Gesicht.
Magen-Darmtrakt: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen.
Nervensystem: (Amnesie), Angst/Nervosität, (Ataxie [Störung der Bewegungskoordination]), Verwirrung, Verkennung der eigenen Persönlichkeit, Schwindel, Euphorie, (Halluzinationen), paranoide Reaktionen, Schläfrigkeit, abnormes Denken.

MÖGLICHERWEISE KAUSALE BEZIEHUNG: Häufigkeit geringer als 1 %.
Häufigkeit der Ereignisse abgeleitet von klinischen Studien bei Anorexie im Zusammenhang mit Aids (n = 157) und Übelkeit im Zusammenhang mit Chemotherapie (n = 317).
Kardiovaskuär: Konjunktivitis [Rötung der Augen], niedriger Blutdruck.
Magen-Darm: Durchfall, Stuhlinkontinenz.
Muskeln/Skelett: Myalgien [Schmerzen in den Muskeln].
Nervensystem: Depressionen, Albträume, Sprachschwierigkeiten, Tinnitus [Ohrgeräusche].
Haut und Hautanhangsgebilde [Haare und Nägel]: Rötung.
Sinnesorgane: Sehschwierigkeiten.

KAUSALE BEZIEHUNG UNBEKANNT: Häufigkeit geringer als 1 %. Die klinische Bedeutung der Beziehung dieser Ereignisse mit einer Marinol-Behandlung ist unbekannt, aber sie werden als Warninformation für den Kliniker hier berichtet.
Gesamter Körper: Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Unpässlichkeit.
Magen-Darm: Anorexie, Erhöhung der Leberenzyme.
Atemwege: Husten, Rhinitis [Schnupfen], Sinusitis.
Haut und Hautanhangsgebilde: Schwitzen.

Quelle: Informationen zu Marinol (Dronabinol, THC), Unimed Pharmaceuticals, Januar 2001, www.marinol.com (Ärzteinformation). 867.
 

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IACM-Konferenz 2022

Die 12. IACM-Konferenz zu Cannabinoiden in der Medizin wird am 20. und 21. Oktober 2022 zusammen mit der Schweizerischen SSCM in Basel/Schweiz stattfinden.

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