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Erhitzen von Cannabis: Warum sollten Cannabisprodukte vor dem Essen erhitzt werden?

Franjo Grotenhermen

In der Pflanze liegen die Cannabinoide überwiegen in ihrer carboxylierten Form als Cannabinoidsäuren vor. Allerdings ist die phenolische Form für die psychotropen und die meisten medizinischen Effekte verantwortlich. Die Decarboxylierung (Abspaltung von CO2) zur phenolischen Form geschieht leicht mit der Zeit, durch Erhitzen oder unter alkalischen Bedingungen.
Das Verhältnis der THC-Säuren (THCA) zum phenolischen THC beträgt nach verschienenen Berichten in den Blättern und Blüten von Cannabis sativa zwischen 2:1 (Afrika) und >20:1 (Schweiz). In Pflanzen, die aus einem Samenbestand aus Marokko, Sri Lanka und Sambia in Mitteleuropa (Großbritannien) angebaut wurden, betrug das Verhältnis von THCA zu THC 17:1, während das Verhältnis bei Pflanzen aus den ursprünglichen Gebieten (Afrika, Asien) 2:1 war. In Haschisch (Cannabisharz) betrug das THCA/THC-Verhältnis zwischen 6,1:1 und 0,5:1, das letztere in Haschisch aus Indien. Also, variierte der Anteil des phenolischen THC am Gesamt-THC in Cannabisprodukten je nach Herkunft und Art zwischen weniger als 5 % bis zu 65 %.
Cannabisprodukte mit einem hohen Gehalt an phenolischem THC (z.B. Haschisch) können ohne Erhitzen sehr potent sein, aber im Allgemeinen wird die Wirkstärke von Cannabisprodukten durch Erhitzen (Rauchen, Backen) erheblich gesteigert.
Modifiziert nach: Grotenhermen F. Pharmacokinetics and pharmacodynamics of cannabinoids. Clinical Pharmacokinetics 2001, in press.
 

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